Neuroplastizität

Was ist Neuroplastizität?

Jahrhunderte lang galt es als wissenschaftlich anerkannt, dass unser Gehirn, sobald es einmal im Erwachsenenalter angekommen ist, nicht mehr formbar ist und das weitgehend keine neuen neuronalen Verbindungen mehr in unserem Gehirn entstehen. Diese Annahme hielt sich lange, bis die Wissenschaft einen erstaunlichen Prozess namens Neuroplastizität entdeckte.

In den letzten Jahren wurde zunehmend die sogenannte Neuroplastizität bekannt - die Fähigkeit des Gehirns sich den Umständen anzupassen und weiterzuentwickeln. Diese Fähigkeit führt auch dazu, dass unser Gehirn teilweise erstaunliche Selbstheilungskräfte entwickelt. Das Präfix „neuro“ bezieht sich auf die Nervenzellen in unserem Hirn und Nervensystem. Und das Suffix „Plastizität“ meint, dass es veränderbar ist. Wir sind also in der Lage, durch Gedanken und Übungen unsere Gehirnstruktur zu beeinflussen und zu formen. Das Gehirn wird nicht nur anders geformt, sondern kann durch die Aktivierung bestimmter Areale an Volumen zunehmen und größer werden. Diese Erkenntnis ist ein revolutionärer Durchbruch der Wissenschaft gewesen und gibt Einblicke in die außerordentliche Leistungsfähigkeit des menschlichen Gehirns. Die Wissenschaftler gehen auch davon aus, dass Training die Verbindungen zwischen bestehenden Nervenzellen stärken kann. Das ist nicht nur ermutigend für die Idee des lebenslangen Lernens, sondern auch für die Reha nach Hirnverletzungen.

 

Es gibt keine Entspannung ohne Anspannung